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Umgang mit Heißhunger, emotionalem Essen und Stressessen

Wir starten doch erst einmal mit einer Definition:

Was ist emotionales Essen überhaupt? Und wo besteht der Unterschied zum klassischen Heißhunger?

Emotionales Essen ist Essen ohne körperliches Hungergefühl aufgrund bestimmter Emotionen bzw. wie Stress, Wut, Einsamkeit, Frust, Traurigkeit Was ist der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühle? 

Gefühle sind das, was man sieht. Die Spitze des Eisbergs, was wir aktuell in diesem Moment fühlen und auch ausdrücken, z.B. unwohl fühlen, Stress, Hunger haben, Misstrauen, Freude. Du kannst aber auch Kälte oder Hitze fühlen durch die verschiedenen Sinne etc. Gefühle sind ein Teil von Emotionen, diese sind das große Ganze also das, was quasi unter dem Eisberg liegt. Sie sind tiefer verankert in unserem Hirn und manchmal auch angeboren. Sind also weit mehr als nur das bewusste Fühlen, sondern auch körperliche Reaktionen oder veränderte Mimik. 

Heißhunger ist einfach der plötzliche Appetit auf gewisse Lebensmittel oder Mahlzeiten. Bei den meisten ist es auf Süßes oder Fettiges, kann aber auch genauso auf Gesundes sein.
Klassischer Heißhunger ist oft physischen Ursprungs. DU hast beispielsweise zu wenig gegessen oder getrunken bzw. nicht nährstoffreich oder nicht ausgewogen genug. 
Psychische Ursachen für den Heißhunger:

  • Stress: Der Klassiker. Viele kennen es, v.a. im Home Office, wenn die Küche nah ist oder im Büro, wenn mal wieder zu viele Süßigkeiten rumliegen. 

  • Emotionen, die man versucht zu unterdrücken oder versucht, mit ihnen umzugehen. Vielen ist das oft gar nicht bewusst, was sie genau versuchen zu unterdrücken oder wovon wie sich ablenken wollen. hier kommen wir wieder zum Thema Selbstreflexion, um wirklich die Ursachen rauszufinden, denn nur so kann man daran wirklich arbeiten. Wenn du aus emotionalen Gründen isst, dann aber nicht nach der Ursache suchst, sondern nur versuchst dich mit Tricks, die bei physischen Heißhunger helfen, vom Nachgehen deiner Gelüste abzuhalten, wirst du sehr wahrscheinlich nicht so weit kommen und nur noch frustrierter werden.

  • Falsches Selbstbild bzw. unbewusste Programmierung: Du versuchst dein Selbstbild, das du von dir hast, unbewusst zu erfüllen. Was meine ich damit? Wir alle haben ein gewisses Selbstbild von uns. Dieses Selbstbild wollen wir immer erfüllen. D.h. wenn du von dir selbst denkst, dass du jemand bist, der/die immer etwas Süßes braucht nach dem Essen oder einfach nicht diszipliniert genug ist, um eine gesunde Eernährung dauerhaft durchzuhalten, dann wirst du auch so handeln. Das große Problem dabei: Mit dieser Handlung bestätigst du dich damit natürlich selbst in deinem Selbstbild und landest somit in einer Abwärtsspirale voller Frustration.

    Schauen wir uns doch aber nun erst einmal an: Wie kannst du mit Heißhunger allgemein umgehen?

    1. Nimm dir ein paar Minuten Zeit bevor du (weiter) isst und gehe die möglichen Gründe für deinen aktuellen Heißhunger durch. Frag dich: Hast du wirklich Hunger oder versuchst du ein anderes Bedürfnis zu stillen? Schreib es gerne auch auf, das lenkt dich ab und ist einfach grundsätzlich effektiver, um besser reflektieren zu können.
    2. Arbeite MIT deinem Körper statt gegen ihn! Wenn du zu viel gegessen hast oder unzufrieden mit deinem Essverhalten bist, entwickle keinen Selbsthass! Das wird dich nur in eine Negativspirale bringen statt dir zu helfen.
    3. Ersetze deine Gewohnheit, in gewissen Situationen oder bei (negativen) Emotionen zu essen, mit etwas anderem. Typische Angewohnheiten sind ja sowas wie nach hause kommen und etwas essen, egal ob man Hunger hat oder nicht, Snacks vorm Fernseher, Nachtisch obwohl man eigentlich satt ist, Kekse oder Kuchen zum Kaffee usw. Überleg dir Alternativen dafür oder, wie du diese Gewohnheiten loswirst. Vielen fällt es leichter, schlechte Angewohnheiten mit anderen zu ersetzen statt sie einfach direkt komplett wegzulassen. Also z.B. vorm Fernseher gesunde Snacks essen als Alternative statt direkt gar nichts.

Praxistipps gegen emotionales Essen und Heißhunger

Wie schon oben erwähnt, helfen Methoden wie Selbstreflexion, um den Grund für emtoionales Essen herauszufinden. Doch das kann unter Umständen dauern, bis man diese genau definiert hat. Deswegen will ich dir nun gleich ein paar Tipps mitgeben, was du tun kannst, um dich bei Heißhunger SOFORT abzulenken.

Wichtig: Diese sind nur Beispiele, für jeden funktioniert etwas anderes. In meinem 1:1 Ernährungs- & Mindsetcoaching merke ich auch immer wieder, wie wichtig es ist individuelle auf die Ursachen einzugehen und einfach verschiedene Dinge zu probieren.

Hier jetzt also ein paar Tipps für den akuten Notfall:

  • Bewegung (am besten an der frischen Luft) und Sport
  • Meditieren
  • Trinken: Oft wird Durst mit Hunger verwechselt
  • Gesunde Snacks (z.B. Rohkost)
  • Kaugummi kauen
  • Zähne putzen
  • Lachen 🙂 (Hilft wirklich!)
  • Schreiben! Geh deine Ziele erneut durch und schreibe sie nochmal auf;
  • Situation reflektieren: Finde die tatsächliche Ursache für das Verlangen heraus durch eigenes Hinterfragen.
  • … und alles, was dich glücklich macht und ablenkt!

Natürlich ist es besser, wenn du gar nicht erst in die Situation kommst, dass du starken Heißhunger entwickelst. Dafür kannst du einmal auf Folgendes achten:

  • Richtige Mahlzeiten essen statt ständig zu snacken.
  • Bei den richtigen Mahlzeiten wirklich satt essen.
  • Mahlzeiten vorbereiten und ggf. portionieren (Mel Prep)
  • Genug trinken
  • Regelmäßig bewegen
  • Ballaststoffreich und möglichst unverarbeitet essen (viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte,…)
  • Genug gesunde Fette konsumieren (Nüsse, Samen, Kerne, …)
  • Keine strikten Verbote setzen
  • Essen genießen und Zeit nehmen beim Essen
  • Beschäftige dich mit den wirklichen Ursachen für dein Essverhalten

Letztendlich kann ich wirklich nur sagen:

Hinterfrage dich immer und immer wieder!

Was sind die wirklichen Ursachen, warum du gerade essen willst, obwohl du eigentlich keinen Hunger hast? Lerne dich selbst kennen und fang an, mit deinem Körper zu arbeiten statt ständig gegen ihn. Das braucht Zeit, aber es lohnt sich. Ich kann dir wirklich nur empfehlen, dir da Unterstützung zu holen, einfach weil ich es täglich in meinem 1:1 Coaching sehe, was für einen Unterschied es macht, wenn man einfach nochmal jemanden an der Seite hat, der objektiv auf die Situation schauen kann.

Und, ich hab es vorhin ja schon kurz erwähnt: Verändere dein Selbstbild!

Eine körperliche Veränderung fängt im Kopf an. Du musst dich als der Mensch fühlen, der du auch (optisch) sein willst. Beschäftige dich also wirklich auch mit Themen wie Glaubenssätze, Ziele und Selbstbild.

Mach dir vor allem bewusst: Emotionales Essen ist KEIN Teil von dir und sorgt langfristig dafür, dass du dich schlecht fühlst. Du BIST niemals das Problem, sondern du HAST nur Probleme und von diesen kannst du dich auch befreien.

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